TCM, die traditionelle chinesische Medizin, ist ein System, das seit mindestens 23 Jahrhunderten existiert. Das Prinzip von TCM ist, Krankheiten zu verhindern oder zu heilen, indem das Gleichgewicht zwischen „Yin und Yang“ wiederhergestellt oder aufrechterhalten wird. China hat eines der ältesten medizinischen Konzepte der Welt. Die Verwendung von Akupunktur und chinesischer Kräuterheilmittel reicht etwa 2.200 Jahre zurück, obwohl die früheste bekannte Aufzeichnung von TCM, genannt „Huangdi neijing“, aus dem dritten Jahrhundert v. Chr. stammt. Diese Dokumente lieferten theoretische Systeme für TCM, die auch heute noch die Grundlage für TCM-Praktizierende bilden. Im Wesentlichen versuchen traditionelle, chinesische Heiler, ein dynamisches Gleichgewicht zwischen zwei komplementären Kräften, dem passiven Yin und dem aktiven Yang wiederherzustellen, die sowohl den menschlichen Körper als auch das Universum als Ganzes durchdringen. TCM schreibt vor, dass eine Person gesund ist, wenn Harmonie zwischen diesen beiden Kräften besteht. Krankheit hingegen resultiert aus einem Zusammenbruch des Gleichgewichts von Yin und Yang.
Der Besuch einer traditionellen, chinesischen Apotheke ist wie ein Besuch in einem kleinen Naturkundemuseum. Hunderte von Schubladen, Vitrinen und Gläser in einer typischen chinesischen Apotheke enthalten eine enorme Vielfalt an getrocknetem Pflanzen- und Tiermaterial. Im Jahr 1578 veröffentlichte Li Shizhen sein berühmtes „Bencao gangmu“ (ein Kompendium des medizinischen Materials), das 1.892 Medikamente und etwa 11.000 Rezepte für bestimmte Krankheiten auflistet.